Bei mehr als 30°
im Schatten ging in der Speedworld Pachfurth
das dritte Treffen der ÖTSM - Gemeinde über
die Bühne. Wie schon in Rechnitz konnten
nach dem freien Training keine Tendenzen
erkannt werden , denn 19 der 23 Teams fanden
sich in einer Sekunde.
Auffällig war nur, dass man sich bei Hörle
Racing Krone Hit zurückhielt mit den
Trainingsrunden, was entweder massive
technische Probleme vermuten ließ, oder dass
Andrej Hörles Truppe bereits in den Wochen
davor alle Hausaufgaben erledigt hatte.
Ab dem Qualifying für das 6h Rennen war dann
klar, dass Hörle hier die weiße Weste von
SRT p.b. B&B gehörig anpatzen wollte, hatten
doch die Blumenkinder rund um Karl Spieß
bisher alle Rennen in dieser Saison
gewonnen. Hörles Kart Nr. 75 holte sich mit
Manuel Tenschert am Steuer die Poleposition
und damit war der Fehdehandschuh geworfen.
Doch unmittelbar vor dem Start der
Knalleffekt. Da man zu spät zur
Startaufstellung kam, musste sich
Startfahrer Tenschert am Ende des Feldes
anstellen. Damit war bei der
Ausgeglichenheit des Feldes eigentlich nicht
mehr mit dem Krone Hit Kart zu rechnen. Doch
6 Stunden sind eine lange Zeit.
Bedingt durch die unterschiedlichen
Tankstrategien war bis zur Hälfte des
Rennens nur schwer erkennbar, wer denn nun
wirklich vorne lag, aber mit etwas
angewandter Mathematik, zeichnete sich doch
eine Führung für SRT P.b. B&B (Nr. 39) ab.
Erkennbar war dies nur mit angestrengtem
Rechnen, denn insgesamt lagen in diesem 6-h
Rennen neun Teams irgendwann einmal in
Führung. Ab der Halbzeit begannen sich dann
einige Dramen abzuspielen.
Und zum allerersten Mal in diesem Jahr
passierte bei den Gesamtführenden ein von
außen erkennbarer Fehler. Durch eine
Neukonstruktion zum schnelleren
Reifenwechseln verlor man bei SRT/B&B ein
Vorderrad. Der Weg zurück in die Box war
lang. Die Analyse zeigte den Fehler auf und
danach musste man noch einmal an die Box.
Irgendwo um Platz 10 fand man sich danach
wieder und damit wurde das restliche Rennen
eine Aufholjagd für die Truppe um Karl Spieß
und Hannes Neuhauser sr., um den Schaden für
die Meisterschaft zu begrenzen.
Noch schlimmer erwischte es Eastreal p.b.
Brenntag (Nr. 28): Nicht nur, dass man Rene
Symjn wegen einer ernsthaften Erkrankung
vorgeben musste. Auch Andi Heisinger trat
mit gerissenen Bändern im rechten Knöchel an
(der Wiener hatte sich wegen des Rennens
Donnerstag abends selbst von seinem Beingips
befreit). Für Symjn konnte man noch Ersatz
in Form von Andreas Amon finden. Doch da
auch Chefmechaniker Erich Klima beim
Histo-Cup in Hockenheim weilte, blieb der
größte Teil der Arbeit im Team an Roberto
Pesevski hängen. Der meisterte seine Rolle
als "Driving Captain" perfekt, aber was
nützt das wenn die Technik nicht mitspielen
will. So litt man ab Halbzeit des 6h Rennens
unter schweren Bremsproblemen, hatte mehrere
Boxenstops zu absolvieren und beendete das
Rennen schließlich auf Platz 14.
Nicht ganz so schlimm erwischte es PKR p.b.
Universal Druckerei (Nr. 23): Unterwegs zu
einer sicheren Platzierung am Podium, verlor
man gleich zweimal den Ölauffangbehälter und
wurde damit vom Podest gestoßen.
Für eine Premiere der besonderen Art sorgte
speedarena.at (Nr. 99). Dem Team bleibt die
zweifelhafte Ehre, den ersten Motorschaden
seit der Einführung der V2 Motoren zu
verbuchen. Das ausgerechnet zwischen Kurve 1
und 2. Durch die gewaltige Ölspur kam der
eine und andere Mitbewerber auch schon
einmal von der gewünschten Fahrspur ab.
Pilotin Nicole Kronsteiner gab sich
zerknirscht: "Ohne Ankündigung ist mir der
Motor hochgegangen. Es ist zum heulen, wir
wären ganz sicher in die Top 10 gefahren und
mit etwas Glück wäre auch noch P7 drinnen
gewesen".
Von all dem unbeeindruckt zog man bei Hörle
Racing Krone Hit seine Runden, lag nach 57
Minuten bereits für kurze Zeit das erste Mal
in Führung und drehte mit Mario Novak am
Steuer sicherheitshalber auch noch mit
46,273 die schnellste Rennrunde. Kein
Fehler, keine Zwischenfälle, perfekte
Technik und ein tolles Team führten so nach
6 Stunden mit 2 Runden Vorsprung (!) zu
einem überlegenen Rennsieg. Teamchef Andrej
Hörle: "Ohne das Pech von SRT p.b. B&B wäre
es eng geworden, aber offensichtlich haben
die Jungs den Kick vom letzten Startplatz
gebraucht. Ich bin mächtig stolz auf mein
Team".
Rang 2 ging an M&P Holzbau. Das Team um
Peter Preisinger lieferte ein solides Rennen
ab, haderte lediglich ein wenig mit dem
Reifensetup, erlaubte sich sonst aber keine
Fehler. "Klar haben wir von den Problemen
bei Eastreal/Brenntag und SRT/B&B profitiert
", gab Preisinger nach der Siegerehrung zu
Protokoll, " aber für mich heißt das, dass
mein Team besser vorbereitet war und besser
gearbeitet hat. Sowohl auf als auch abseits
der Strecke. Das ist ein Superergebnis für
uns."
Dritte wurden die Titelverteidiger von Die
Continentale p.b. HKS (1). Diesmal ohne
Teamchef Stefan Haimbuchner unterwegs,
übernahm Hannes Mayer das Kommando im Team
und brachte ein Setup zustande, das die
bayerisch/kärnterische Fahrgemeinschaft ganz
gut aussehen ließ. BMW/DTM - Mechaniker
Mayer: "Bei einem Kart-Setup musst Du alles
vergessen was Du an einem Rennauto gelernt
hast. Da gelten andere Gesetze. " Dabei war
es am Ende für die Nr. 1 noch eng geworden.
Ein Reifendefekt und eine Stop&Go Strafe
brachte das Team noch einmal in Bedrängnis.
"Sonst wären wir auf P2 gefahren", gab sich
Teamyoungster Markus Haimbuchner überzeugt.
Platz 4 ging an PKR p.b. Universal
Druckerei(23). Ohne die Probleme mit dem
Ölauffanggefäß wäre man sicher am Stockerl
gestanden.
SRT p.b. B&B (39) übte mit P5
Schadensbegrenzung.
Sechste und damit bestes Team der
Masterswertung wurde Eastreal Power Racing
(60). Tom Urbaneks "Altherrenteam" lag
zwischenzeitlich (nicht tankstoppbereinigt)
sogar mal kurz in Führung, aber Urbanek war
auch so mit der Leistung des Teams
zufrieden. "Ich war nach den Ergebnissen der
ersten beiden Rennen schon am Überlegen das
Projekt Masterswertung zu stoppen und wieder
junge Piloten einzusetzen, aber jetzt ziehen
wirs durch", freute sich der Wiener.
Rang 7 ging an PAA Racing p.b. Bulla (9). Im
direkten Kampf mit Eastreal Power Racing
kämpfte man um den Sieg in der
Masterswertung, bis ein Reifenschaden die
Salzburger etwas zurückwarf.
Platz 8 holte sich Machacek Motorsport (5).
Auch dort verhinderten mehrere
Reparaturstopps ein besseres Ergebnis. Dafür
hatte man mit Daniel Machacek den jüngsten
Fahrer des Wochenendes im Team.
Auf P9 fand sich BP Ultimate p.b. Kartkom
(44) wieder, nachdem ein technischer Defekt
das Team bis auf Rang 17 zurückgeworfen
hatte.
Zehnte wurden die Mannen von Bodystream
Racing und belegten damit Rang 3 in der
Masterswertung.
Die Sprintrennen
Am Sonntag ging es dann bei noch größerer
Hitze weiter. Geheimnis war sicherlich das
Reifen-Setup, aber auch die Kondition der
Piloten trug entscheidend bei.
Im ersten Sprint des Tages demonstrierte
Hannes Neuhauser (SRT/B&B) seine
Überlegenheit. Dahinter spielte es sich
gehörig ab. Hannes Gsell bis 5 Runden vor
Schluss abgesichert auf P2 fahrend wurde von
einem gebrochenen Bremspedal heimgesucht,
rettete aber - gänzlich ohne Bremskraft -
noch den 4. Rang. Luca Waldherr (Machacek
Motorsport) konnte nach langem Kampf um
Platz 2 Markus Neumüller (BP Ultimate p.b.
Kartcom) in die Schranken weisen. Eigentlich
auf Rang 4 ins Ziel gekommen wurde das
Bodystream Kart wegen Untergewichts auf P 20
versetzt. Andreas Heisinger (Eastreal/Brenntag)
musste wegen eines technischen Defekts von
ganz hinten starten, und lieferte eine
furiose Aufholjagd bis er über Jürgen
Winkler (Paa Racing p.b. Bulla) stolperte
und dafür eine Durchfahrtsstrafe kassierte.
Damit landete der rekonvaleszente Wiener auf
Platz 8. Und Hannes Mayer (Die Continentale
p.b. HKS) stellte sein Kart ohne von außen
ersichtlichen Grund nach 17 Runden auf P6
liegend vorzeitig ab, doch die Gründe dafür
lagen wohl in Lauf 2.
Sprint 2
Denn da lieferte Michael Gmundner ein
perfektes Rennen mit eben diesem Kart ab.
Hinter vorgehaltener Hand tuschelte man im
Fahrerlager, dass Mayer offensichtlich nur
das perfekte Setup für Gmundner
herauszuarbeiten hatte. Sollte das der Plan
gewesen sein, ging er jedenfalls auf.
Gmundner hatte allerdings kein leichtes
Spiel, denn Stefan Jilka (SRT p.b. B&B)
setzte den Kärntner bis zum Schluss unter
Druck. Rang 3 ging sensationell an Stefan
Leistner-Mayer von Just Kamikaze Racing. Der
war zwar Nutznießer einiger Geplänkel vor
ihm (unter anderem PKR/Universal Druckerei,
Eastreal/Brenntag und M&P Holzbau), was der
Leistung des Fahrers aber keinen Abbruch
tut. Diesmal musste Mario Novak (Hörle Krone
Hit) von ganz hinten starten, aber nach zwei
Kollisionen war das Rennen für das Wiener
Talent vorbei.
Im dritten Sprint zeigte Sigi Perchtold
seinen Nr. 1 Status bei PKR p.b. Universal
Druckerei. Der Steirer arbeitet sich pro
Runde um 1 bis 2 Zehntel von seinen
Verfolgern weg und machte mit dem Laufsieg
seinen Teamchefs Mario Krall und Christoph
Pichler damit eine Riesenfreude. Daniel
Sutil (SRT/B&B) war derjenige, der Perchtold
noch am nächsten kam, aber er musste sich
mit Platz 2 zufrieden geben. Im Kampf um
Rang 3 flogen dann wieder die Fetzen und der
Geduldigste wurde mit dem dritten
Stockerlplatz belohnt. Roland Lammel von
Eastreal Power Racing (60) machte damit auch
in der Masterswertung wichtige Punkte.
In Sprint 4 konnte dann endlich Mario Novak
seiner Favoritenrolle gerecht werden und
fuhr für Hörle Racing Krone Hit einen
überlegenen Start-Ziel Sieg ein.
Gleichzeitig drehte er mit 46,060 die
schnellste Runde des Tages. Lukas
Hackensellner (SRT/B&B) lieferte sich lang
ein Match mit Tommy Helfinger (Die
Contninentale/HKS)um Platz 2, welches er am
Ende knapp für sich entscheiden konnte.
Lauf 5 begann mit einer Massenkollision
zwischen Kurve 1 und 2, wobei gleich Hannes
Mayer und Stefan Machacek auf der Strecke
blieben. Vorne an der Spitze lieferte sich
Polesetter Andreas Heisinger (Eastreal/Brenntag)
mit Hannes Neuhauser (SRT/B&B) ein langes
aber faires Duell um den Sieg. Als jedoch
der Wiener (der sich Donnerstags in
Eigenregie den Gips vom rechten Bein
montiert hatte) mit dem verletzten Knöchel
gegen das Pedal stieß, war es für kurze Zeit
mit der Gegenwehr vorbei. Mit
zusammengebissenen Zähnen brachte Heisinger
sein Kart auf P2 hinter Neuhauser ins Ziel.
Rang 3 belegte erneut Markus Neumüller für
BP Ultimate p.b. Kartcom.
Im 6. Heat siegte Roberto Pesevsky überlegen
für Eastreal/Brenntag. Der "Driving Captain"
der Nr. 28 ließ der Konkurrenz keine Chance.
Dahinter gab es einen intensiven Vierkampf
den schließlich Lukas Hackensellner (SRT/B&B)
vor Michael Gmundner (Die Continentale/HKS)
für sich entschied. Die Ränge 4 und 5
blieben für Manuel Tenschert (Hörle Krone
Hit) und Jürgen Heidenhofer (PKR/Universal
Druckerei).
Das siebente Rennen holte sich erneut Sigi
Perchtold für PKR p.b. Universal Druckerei.
Wieder war gegen den Steirer kein Kraut
gewachsen. Und die Konkurrenz hatte ohnehin
mit sich selbst zu tun. Andreas Amon
(Ersatzpilot bei Eastreal/Brenntag für Rene
Symjn) schaffte es ganz knapp Daniel Sutil (SRT/B&B)
auf Platz 3 zu verweisen.
Der achte und letzte Sprint des Tages ging
erneut an Roberto Pesevski (Eastreal/Brenntag)
diesmal aber nach heftigem Zweikampf und
mehreren Führungswechseln mit Stefan Jilka (SRT/B&B).
Tommy Helfinger holte für die Continentale
p.b. HKS abschließend Rang 3. Als
Besonderheit sei hier vermerkt, dass neben
Roberto Pesevski auch zwei weitere Teamchefs
ins Steuer griffen, die sonst nur noch an
der Boxenmauer zu finden sind. Karl Spiess -
eigentlich Teamchef von SRT p.b. B&B - stieg
für SiteXs Databusiness (2) ins Kart und
verfehlte die Punkte mit Rang 16 ganz knapp.
Auch Michael Meier, Teamchef von Meier
Racing Motorsport (3) musste als
Ersatzfahrer im eigenen Team aushelfen. Für
Punkte reichte es leider auch bei ihm nicht.
Am Ende des Tages ergaben sich damit
folgende Wertungen:
Fahrerwertung gesamt
1. Mario Novak, Hörle Racing KRONE HIT
2. Roberto Pesevski, Eastreal p.b. Brentag
3. Sigi Perchthold, PKR p.b. Univerasl
Druckerei
Fahrerwertung 195kg
1. Johannes Neuhauser, SRT p.b. B&B
2. Andreas Heisinger, Eastreal pb Brenntag
3. Luca Waldherr, Machacek Motorsport
Masterswertung
1. Michael Gmundner, Die Continentale p.b.
HKS
2. Andreas Amon, Eastreal p.b.Brenntag
3. Tommy Helfinger, Die Continentale p.b.
HKS
Juniorenwertung
1. Luca Waldherr, Machacek Motorsport
2. Christoph Klammerberger, Meier Racing
Motorsport
3. Constantin Cernov, BP Ultimate p.b.
Kartcom
Ladieswertung
1. Nicole Kronsteiner, Speedarena.at
2. Evelyn Enzenhofer, PAA Racing pb Bulla
3. Nikola Meier, Meier Racing Motorsport
Masters Teamwertung
1. Eastreal Power Racing
2. PAA Racing pb Bulla
3. Createam MSC New Generation
Sprint Teamwertung
1. SRT pb B&B
2. Eastreal pb Brenntag
3. PKR pb Universale Druckerei
In der Gesamtwertung führt SRT p.b. B&B mit
136 Punkten vor BP Ultimate p.b. Kartcom und
die Continentale p.b. HKS die mit jeweils 80
Punkten Rang 2 einnehmen.
In der Mastersteamwertung findet sich PAA
Racing p.b. Bulla an der Spitze verfolgt von
den punktegleichen Sitexs Databusiness und
Eastreal Power Racing
Umso spannender wird die Fahrerwertung, denn
vor den letzten Sprints in Amfping im
September sind die ersten vier Piloten
(Stefan Jilka, Daniel Sutil, Roberto
Pesevski und Mario Novak) nur durch 3 Punkte
getrennt.
Bei den Masters führt Tommy Helfinger vor
Michael Gmundner und Herwig Heckl.
In der 195kg Klasse liegt derzeit Hannes
Neuhauser vor Andreas Heisinger und Markus
Neumüller in Führung.
Bei den Junioren führt Luca Waldherr vor
Constantin Cernov und Christoph
Klammerberger.
Platz 1 bei den Damen hält derzeit Petra
Dimmer vor Nikola Meier und Claudia Aigner.
Die nächste Veranstaltung der ÖTSM ist
gleichzeitig das Saisonhighlight. Bei den 24
Stunden von Saalfelden könnte SRT p.b. B&B
bereits den ersten Matchball für den
Titelgewinn verwerten. Umgekehrt könnte
danach die Meisterschaft für das Finale
erneut spannend werden. |